emotionen kommen und gehen. daran können wir wenig ändern. wir haben triggerpunkte, die aus unseren vergangenen erlebnissen entstanden sind und immer wieder aktiviert werden. so weit so gut
was passiert aber, wenn die emotionen hoch kommen?
je nach gefühl kommt anhaften oder ablehnung auf.
bei einem positiven gefühl wie freude möchte ich dieses gefühl möglichst lange aufrecht erhalten. ich hafte an an diesem gefühl. also versuche ich, mein aussen so zu beeinflussen, dass die freude anhält. wenn ich mich beispielsweise mit einem freund treffe und wir einen schönen abend haben, kommt freude auf. ich möchte am liebsten, dass der abend möglichst lange dauert. zudem habe ich die erwartung an das nächste treffen, dass es wieder so wird.
ist das treffen zu ende oder das nächste treffen anders als gedacht, entgleitet mir die freude wie sand durch die hände. ich möchte sie festhalten, kann es aber nicht. leiden entsteht.
bei einem negativen gefühl wie trauer läuft es genau umgekehrt. ich möchte dieses gefühl möglichst rasch loswerden. ich suche mir auch hier im aussen etwas, das mir hilft, die trauer loszuwerden. ich lenke mich ab oder trinke vielleicht alkohol. die trauer ist aber nur vermeintlich weg. sie wird überdeckt von der tätigkeit im aussen. sobald dieser deckel wegfällt, ist die trauer wieder da. leiden entsteht.
es entsteht also sowohl bei positiven wie auch bei negativen emotionen leiden, wenn ich mit ihnen etwas mache, also wenn ich sie festhalten oder loswerden möchte. was gibt es also für alternativen im umgang mit den emotionen, seien sie negativ oder positiv?
die alternative tönt simpel, ist aber gar nicht so einfach umzusetzen. sie heisst:
einfach schauen.
die freude oder die trauer in unserem beispiel kommt also hoch und ich betrachte sie. ich spüre, wie sich freude oder trauer anfühlt. ich spüre, wie das gefühl intensiver wird. ich spüre, wie es abflaut. ich bin ganz nahe dabei, und brauche nichts weiter zu tun.
wenn ich das wirklich schaffe, entsteht kein leiden. ich bekomme ein gefühl von freiheit...
...und betrachte es.
Comments