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denken

ich komme an am bahnhof, schliesse das fahrrad ab und gehe - noch etwas schlaftrunken - aufs perron. ich muss noch eine fahrkarte lösen. vor mir ein mann am automaten. die zigarette hängt aus dem mundwinkel. lederjacke. jeans. die körperhaltung gebückt und undynamisch. ich halte innerlich automatisch etwas auf abstand.


da! ein vorurteil. ein vergleich mit der norm. mit meiner norm.


und während der zugfahrt merke ich, beim beobachten der anderen menschen findet dieses abgleichen ständig statt. automatisch. ich kanns nicht verhindern.

wenn ich es jedoch schaffe, die produzierten wertungen als selbstgemacht und als nicht immer wahr zu erleben, kann ich weiterhin offen und unvoreingenommen bleiben fürs gegenüber.


die kunst ist es, die lücke zwischen der automatischen wertung und der darauffolgenden handlung wahrzunehmen und diese dann etwas zu vergrössern. um wieder herr über meine handlung zu werden.


das gelingt mir, wenn ich achtsam bin. ich nehme wahr, was in mir vorgeht. ich schalte den autopilot aus und übernehme regie.




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